Ephesians 5

Kapitel 5

8
[Status: Ungeprüft]
Ihr wart einst Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn; lebt als Kinder des Lichts
9- denn
Parenthese
die Frucht des Lichts [ist, besteht in] lauter (größte, höchste, völlige) Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit und Wahrheit -
10und erwägt, was dem Herrn gefällt, 11und habt keinen Anteil an den fruchtlosen (unfruchtbaren) Werken der Finsternis, vielmehr {aber auch, sogar} bringt sie an den Tag. 12Denn ihre
Constructio ad sensum (= formale Inkongruenz des Pronomens  ἀυτός); ὑπ᾽ἀυτῶν = von denen, die dem  σκότος angehören, BDR § 282, Anm. 3.
heimlichen Taten auch nur zu erwähnen, ist eine Schande.
13Alles aber, was an den Tag kommt, wird vom Licht sichtbar gemacht, 14denn alles Sichtbare ist Licht. Darum heißt es
Die Herkunft des Zitats ist unbekannt.
„Wach auf, Schläfer
Partizip, wörtl.: Schlafender.
,
und steh auf
Imperativ, die Endung - στα in der Koine statt - στῆτι.
von den Toten,
und Christus wird dir leuchten (aufgehen, erscheinen)“.
15Achtet (seht, beobachtet) darum (also) sorgfältig (genau) [darauf], wie ihr lebt (euer Leben führt, wandelt): Nicht wie (als) Unweise, sondern wie (als) Weise, g 16indem (wobei, und)
Modales Ptc. coni.
ihr die Zeit nutzt (jede Gelegenheit nutzt; die Zeit kauft)
Wörtlich „kauft die Zeit“. Ein Idiom, das jede der beiden angegebenen Bedeutungen haben kann, wobei „die Zeit nutzen“ als Übersetzung wahrscheinlicher ist (Louw Nida 68.73, TWNT  ἐξαγοράζω, C2.)
,
, j denn die Tage sind böse (schlimm).
17Deshalb werdet (seid
Vgl. Schnackenburg
) nicht gedankenlos (leichtsinnig, unverständig, töricht), sondern begreift (erkennt), was der Wille des Herrn [ist]!
18Und betrinkt euch nicht [mit] Wein
Instrumentaler Dativ.
,
, m in dem (denn das ist) ein maßloser (wilder/selbstzerstörerischer) Lebensstil (Ausschweifung)
Traditionell: „Ausschweifung“. Wo das Wort profan einen besonders verschwenderischen, zügellosen, selbstzerstörerischen Lebensstil bezeichnet, wird es in der Bibel auch bei deutlich geringeren Anlässen verwendet (TWNT,  ἀσωτία ). Menge: Liederlichkeit, LUT: unordentliches Wesen, EÜ: zügellos, GNB: liederlicher Lebenswandel, HfA: ausschweifendes Leben, NGÜ: zügelloses Verhalten.
ist, sondern werdet (lasst euch) durch (mit, im) [den] Geist
„Durch“ wurde aus grammatischen Gründen und im Blick auf den Gesamtkontext des Epheserbriefs der Vorzug gewährt (Genaueres s. NET Eph 5,18 Fußnote 26).
angefüllt (erfüllt),
19wobei (indem, sodass, damit, während) ihr zu einander mit (in) Psalmen (Lobliedern) und Lobliedern (Lobgesängen) und geistlichen Liedern sprecht, so dass (wobei, indem, und) ihr [in] eurem Herzen dem Herrn singt und lobsingt (Psalmen singt; spielt)
Ins Deutsche allgemein als „[ein Musikinstrument] spielen“ übersetzt, was der ursprünglichen Wortbedeutung im klassischen Griechisch entspricht, scheint im NT eher der Aspekt des „Lobsingens“ und Gott Lobens im Mittelpunkt zu stehen; die ursprüngliche instrumentale Konnotation ist nur noch zweitrangig vorhanden (TWNT  ψάλλω, Louw Nida 33.111).
,
,
Der Vers ist eine modale (bzw. konsekutive) Apposition (Ptz. präs.), die an V. 18 angehängt ist, sich dort an den Imperativ anschließt und folglich beschreibt, auf welche Weise oder zu welchem Ziel diese Geisteserfüllung geschehen soll; geht bis V. 21.
20jederzeit für alles Gott dem Vater dankt
Fortsetzung der Apposition aus V. 19; hier mit Komma (in V. 21 mit „und“) angeschlossen.
im Namen des unseres Herrn Jesus Christus
21und euch einander in der Furcht [vor] Christus unterordnet,
S. Fußnote in V. 20. Die meisten Bibelausgaben ordnen V. 21 dem folgenden Abschnitt über die Unterstellung der Frauen zu. Das ist insofern berechtigt, als dieser kein eigenes Prädikat hat, sondern das aus diesem Vers „übernimmt“. V. 21 hängt aber syntaktisch von V. 18 ab, während der folgende Abschnitt (Vv. 22-24) eine Ausführung des hier begonnenen Unterstellungsgebots ist. Egal ob man den neuen Abschnitt mit V. 21 (mit NA27) oder mit V. 22 (mit SBLGNT) beginnen lässt – wichtig ist, dass die Abhängigkeit des Gedankengangs vom Gebot in V. 18 herausgestellt wird. Vgl. NET Eph 5,22 Fußnote 31; Runge, Discourse Grammar, S. 289, 313 (Beispiel 168); s.a. Fußnote in V. 22.
22die Frauen den eigenen Männern wie (als) dem Herrn,
V. 22 hat in den besten Textzeugen kein eigenes Prädikat, ist also an V. 21 angehängt. Erst spätere Zeugen fügen  ὑποτασσέσθωσαν bzw.  ὑποτάσσεσθε (unterstellt euch) ein. Vgl. NET Eph 5,22 Fußnote 32, s.a. Fußnote V. 21.
23denn [der] Mann ist [das] Haupt (der Kopf; „steht über“) der Frau, wie auch Christus [das] Haupt der Gemeinde [ist], er, [der] Retter des Körpers ([wobei] er selbst [der] Retter des Körpers [ist])
Diese Apposition wird verschieden übersetzt. „Er“ ( ἀυτός ) ist semantisch ein Wiederaufgreifen des Subjekts „Christus“, „Retter“ Subjektsidentifikationsergänzung. „Körper“ bezieht sich vermutlich auf die Gemeinde. Menge: „er freilich ist (zugleich) der Retter seines Leibes (d.h. der Gemeinde)“; am besten vielleicht ZÜR: „er, der Retter des Leibes“.
.
24So (sondern)
Griech.  ἀλλά (sondern) kommt praktisch immer in Kontrasten vor und markiert semantisch die Verbesserung des vorher negativ Gesagten (Runge, Discourse Grammar, 4.3 The use of  ἀλλά to correct or replace). Hier liegt aber keine Gegenüberstellung vor, sondern eine genauere Ausführung (vgl. Phil 3,7-8, wo zwei Verse mit  ἀλλά eingeleitet werden), deshalb wurde in Verbindung mit „wie“ „so“ gewählt. Andere Übersetzungen: „und“ (NGÜ), „wie nun“ (SLT, GNB), „also“ (ZÜR), „dennoch“ (Menge).
wie die Gemeinde sich {dem} Christus unterordnet, so [sollen sich] auch die Frauen [ihren] Männern in allem [unterordnen].
25{die} Männer, liebt [eure] Frauen, wie auch {der} Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie (um ihretwillen, an ihrer Stelle) ausgeliefert (übergeben, hingegeben, sein Leben gegeben)
Dieses Wort kommt besonders häufig in der Beschreibung von Jesu Passion der Synoptiker vor, so wurde Jesus von Judas (Mk 14,10 par) ausgeliefert, vom Sanhedrin an Pilatus übergeben (Mk 15,1 par), von Pilatus an das Volk (Lk 23,25) und schließlich den Soldaten zur Hinrichtung (Mk 15,15 par) (TWNT,  παραδίδωμι ). Der Gedanke hier ist nun, dass Jesus sich dem freiwillig ausgesetzt, sich selbst „hingegeben“ (ältere Übersetzungen), ausgeliefert oder sein Leben gegeben hat.
hat: x
26um (damit er) sie zu heiligen, indem (nachdem) er [sie] [mit dem] ([durch das], [im])
Instr. Dativ, der anzeigt, dass die Gemeinde mit dem Wasserbad gereinigt wird, nicht mit dem Wort. S.a. nächste Fußnote.
Wasserbad
Wörtlich: „Bad des Wassers“. Meint nach Meinung vieler Ausleger vordergründig die Taufe, dann wäre „durch das Wort“ angehängt, um zu betonen, dass die Taufe als bloßes Zeichen nicht zum Reinigen fähig ist. Das „Wasserbad“ könnte zusätzlich hintergründig auf das Ritualbad einer Braut vor der Hochzeit anspielen (Schnackenburg).
,
aa durch [das] (im, mit [dem]) Wort
„Durch das Wort“ kann sich auch auf „heiligen“ beziehen.
reinigte (reinigt);
Aufgelöstes Ptz. Aor. Die modale Deutung ist wahrscheinlich, eine temporale oder kausale möglich; die genaue Bewertung hängt von der Deutung des „Wasserbads“ ab.
,
ad
27um so (damit er) selbst die Gemeinde [als] herrlich (wunderbar; angesehen, geehrt) vor (für) sich hinzustellen
So alle deutschen Übersetzungen.
(sich zu präsentieren
So alle englischen Übersetzungen.
, für sich zu schaffen/aufzustellen
So Louw/Nida; DBL Greek.
), die keinen Fleck oder eine Runzel (Falte) oder etwas Derartiges (dergleichen, Ähnliches) hat,
Auflösung eines Ptz. Präs. als Relativsatz. Auch möglich: konsekutiv/final, modal oder durch Weglassung des Verbs mit „ohne“.
sondern so, dass (damit, um) sie heilig und fehlerlos (makellos, tadellos) ist.
Dieser komplizierte Vers betont zwei Dinge: 1. Dass Jesus derjenige ist, der dies mit der Gemeinde tut ( αὐτὸς ἑαυτῷ ~ „er selbst für sich“); 2. mit welchen Qualitäten er sie ausstattet. Der Schlüssel zum Verständnis der Teile 27b und c ist das Adjektiv „herrlich“ ( ἔνδοξος ). „Als“ wurde eingefügt, um deutlich zu machen, dass das Wort nicht das Verb „hinstellen“ ( παρίστημι ) modifiziert (also die Art und Weise der Handlung beschreibt), sondern das Ergebnis, also die Gemeinde in ihrem neuen Zustand, den der Rest des Verses beschreibt (vgl. ZÜR).
28So sollen (müssen, sind verpflichtet) auch die Männer ihre Frauen wie (als) ihren eigenen Körper lieben.
Oder: „Die Männer sollen... so lieben wie ihren“,  οὕτως (so) wird dann nicht zum Vergleich mit dem Vorhergehenden, sondern dem unmittelbar Folgenden interpretiert (Muddiman).
Wer seine Frau liebt,
Auflösung eines subst. Ptz. Präs.
[der] liebt sich selbst. al
29Denn (ja, nämlich) niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst, im Gegenteil (sondern, vielmehr, aber, nein) ernährt und versorgt (pflegt) [man es], genau wie auch Christus die Gemeinde [ernährt und versorgt],
Die Wendung „ernähren und versorgen“ entstammt damals üblichen Eheverträgen (Witherington). Das Wortspiel drückt aus: Die Liebe zur Ehefrau ist wie die Liebe zum eigenen Körper – das solltet ihr ja schon aus euren Eheverträgen wissen, und Christus macht es mit der Gemeinde übrigens genauso.
30weil wir Glieder (Körperteile) seines Körpers sind.
Viele westliche Textzeugen ergänzen ein leicht abgewandeltes LXX-Zitat aus Gen 2,23a ( ἐκ τῆς σαρκὸς αὐτοῦ καὶ ἐκ τῶν ὀστέων αὐτοῦ = „von seinem Fleisch und von seinen Knochen“), das wahrscheinlich nachträglich zur Verdeutlichung eingefügt wurde (NET Eph 5,30 Fußnote 39); vgl. Menge.
31Deshalb verlässt (lässt zurück; wird verlassen)
Das Futur ist in diesem Vers (alle Verben) wie das zitierte hebräische Imperfekt in Gen 2,24 gnomisch zu verstehen, markiert also eine grundsätzliche Beobachtung und keine zukünftige Handlung.
ein Mann (Mensch) {den} Vater und {die} Mutter und vereint sich (tut sich zusammen) mit (zu) seiner Frau, und die beiden werden (sind; werden sein) zu einem Fleisch. ap ,
Der Vers ist ab „und vereint sich“ wörtlich aus der LXX zitiert, die ihrerseits dem Masoretischen Text sehr genau folgt. Davor sind die einzigen Abweichungen eine andere einleitende Konjunktion ( ἀντὶ τούτου statt  ἕνεκα ) und das Fehlen der der Possessivpronomina.
,
ar
32Dieses Geheimnis ist groß; ich aber spreche über (beziehe/deute [es] auf) Christus und über die Gemeinde. 33Jedenfalls (doch, nun, wie dem auch sei)
Die Übersetzung hängt von der Deutung ab – markiert  πλήν einen starken Kontrast (Muddiman) oder zeigt es eine abschließende Zusammenfassung an (Bruce)? Beides ist möglich (Schnackenburg). Die Übersetzung folgt NSS (vgl. REB). Menge kombiniert: „Doch wie dem auch sei“.
sollt auch ihr, {die} jeder einzelne [von euch],
Vgl. NSS.
seine eigene Frau so lieben
Der 3. Sg. Ipv. wurde hier mithilfe des Hilfsverbs „sollen“ wiedergegeben – das wurde an den Satzanfang verlegt und in die 2. Pl. Gesetzt, damit der komplizierte Satz auf Deutsch überhaupt funktioniert. Viele Übersetzungen arbeiten stattdessen mit Hilfskonstruktionen in der Art von „Jedenfalls gilt auch für euch“ (EÜ, ZÜR, NGÜ, GNB).
wie sich selbst, und (aber) [jede] Frau {dass} soll
 ἵνα +Konj. entspricht dem Ipv.
[ihren] Mann respektieren (mit Achtung begegnen, fürchten).
Dieser Vers ist Schlussklammer des Thema ab, wie V. 21 seine Anfangsklammer war. Er bietet die Schlussfolgerung der Erklärung der gegenseitigen Unterordnung, wie sie in V. 21 begonnen wurde. Vor diesem Hintergrund ist auch das „Fürchten“ hier als Ausdruck von Respekt oder Ehrfurcht zu verstehen (Bruce).
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